Freitag, 10. Juli 2009
LONGYEARBYEN TAGHELL
es ist mitternacht, als die maschine auf dem rollfeld von longyearbyen landet. eine zerklueftete landschaft, karg und teilweise von schnee bedeckt. hier wurde frueher kohle abgebaut, und die verlassenen minen bieten ein gespenstisches bild.
der flughafen ist uebersichtlich, nach dem aussteigen kann man zu fuss direkt zur gepaeckaugabe marschieren. habe am flughafen oslo schon einen teil des marum quest-teams getroffen. waehrend des fluges dann ein wenig schlaf, die kalte luft beim aussteigen laesst mich jedoch sofort hellwach werden. die temperatur bewegt sich um den gefrierpunkt. warten aufs gepaeck, ein blick aufs handy - noch habe ich empfang. eigentlich alles nicht besonders erwaehnenswert, waere da nicht ein kleiner aber entscheidener unterschied: es ist taghell. so hell, dass man nicht im geringsten eine ahnung davon hat, dass es inzwischen weit nach mitternacht ist.
als wir unser nachtquartier beziehen ist es zwei uhr morgens und immer noch so hell wie heute morgen in berlin. wer das schon einmal erlebt hat weiss, dass das zeitempfinden komplett aus dem rhythmus kommen kann. bin sehr darauf gespannt, wie sich das im laufe der naechsten wochen anfuehlen wird - auf unserer fahrt werden wir durchgehend tageslicht haben. keine nacht, keine dunkelheit. immer licht.
die polarstern liegt noch nicht im hafen, sie wird erst im laufe des vormittages einlaufen.
im winter ist longyearbyen scheinbar mit viel schnee bedeckt, und statt mit autos bewegt man sich mit schneemobilen fort. der ort ist uebersaet mit geparkten 'bobcats', die meisten unter einer plane verstaut.
bevor ich lange darueber nachdenken kann, ob ich mit meinem espressokocher auch fuer mich die nacht zum tage machen soll, ueberfaellt mich eine bleierne muedigkeit. bin seit 21 stunden auf den beinen, und in ein paar stunden beginnt ein neuer tag.
→ Longyearbean Wikipedia-Artikel