Schiller-Quest.com

Die Suche geht weiter ... Lange Reisen ist Christopher von Deylen gewohnt. Für sein letztes Album „Sehnsucht“ fuhr er in einem alten Volvo Amazone 20.000 Kilometer von Berlin nach Kalkutta. Nun geht der Komponist auf Expedition. Mit dem Forschungsschiff „Polarstern“ ist er seit dem 10. Juli in der Arktis unterwegs. Als Mitglied eines Teams um Dr. Volker Ratmeyer vom MARUM, dem Bremer Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, packt er mit an, wenn es gilt, die Einsätze des Tauchroboters QUEST durchzuführen. Zudem dokumentiert der Künstler mit Kamera und Camcorder die Aktivitäten an Bord in einem Blog (siehe unten). Unterwegs auf einem modernen Forschungseisbrecher in einer faszinierenden Landschaft – das ist eine spannende Herausforderung. – Am 3. August wird die Expedition unter der Leitung von Dr. Michael Klages vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Reykjavik/Island zurück erwartet.

Samstag, 25. Juli 2009

DER SCHLUESSEL



gestern habe ich in meinem seesack nach einem stueck schokolade gesucht. hatte mich bei der anreise auf dem flughafen in kopenhagen noch mit einem kleinen vorrat eingedeckt. beim durchforsten der vielen faecher stiess ich auf einen metallischen gegenstand, der mir irgendwie bekannt vorkam: mein haustuerschluessel. eigentlich keine besondere entdeckung, trage ich ihn doch normalerweise immer bei mir. hatte ihn aber noch in berlin auf dem weg zum flughafen sicher in einem fach tief in meiner reisetasche verstaut, da ich ihn ja nun fuer eine weile nicht brauchen wuerde.

ein sehr spezielles gefuehl ueberkam mich, als ich nun zufaellig 'bekanntschaft' mit diesem schluessel machte. er erinnert mich daran, dass es ein 'zuhause' gibt, und ich kann nicht mit sicherheit sagen, dass ich auf diesen gedanken gewartet habe. ich bin jetzt zwei wochen auf see - eigentlich keine besonders lange zeit. aber durch die intensitaet um mich herum und die vielen neuen eindruecke kommt es mir vor wie eine kleine ewigkeit. manchmal ueberkommen mich auch durchaus ein paar gemischte gefuehle. aber das gefuehl, 'zuhause' wirklich zu vermissen, war bis jetzt
nicht dabei.

dann finde ich die schokolade. ich breche mir ein stueck ab und geniesse den vollen geschmack. jetzt noch einen espresso. der schluessel kommt wieder an seinen platz, in einem kleinen fach tief in meiner reisetasche.